Der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB) des Hospiz Elias ist ab August von den Krankenkassen als Stützpunkt für Spezielle Ambulante Palliative Versorgung (SAPV) anerkannt. Darüber informierten die Verantwortlichen heute im Rahmen eines Pressegesprächs im Ludwigshafener Hospiz.
„Der Gesetzgeber sieht Leistungen der speziellen ambulanten palliativen Versorgung für Versicherte vor, die an einer nicht heilbaren Krankheit und fortschreitenden Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung leiden und einen besonders aufwändigen Versorgungsbedarf aufweisen“, erklärt Yvonne Jendryssek, Leiterin des SAPV-Stützpunkt und AHPB, den Hintergrund. Dies solle den Betroffenen ermöglichen, bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung oder in der gewohnten stationären Pflegeeinrichtungen versorgt zu werden. Voraussetzung für die Leistungsgewährung ist die Verordnung durch eine Ärztin oder einen Arzt.
Das stationäre Hospiz Elias in der Steiermarkstraße und den angegliederten Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst, gibt es schon viele Jahre. „Das Hospiz Elias mit seinen verschiedenen Angeboten ist ein wichtiger Baustein in der bundesweiten Hospizlandschaft und vor allem auch der Versorgung in Ludwigshafen und Umgebung“, betont Hospizleiter Rolf Kieninger. Die Anerkennung des AHPB, der im vergangenen Jahr 227 Patienten betreut hat, als SAPV-Stützpunkt, bringt jetzt weitere Verbesserungen für Schwerkranke und Sterbende. Unter anderem wird dadurch das Angebot des Hospiz Elias für den ambulanten Bereich deutlich erweitert. Der AHPB übernimmt in der Betreuung eine wichtige psychosoziale und beratende Funktion. Die SAPV versorgt betroffene Patienten zusätzlich medizinisch und pflegerisch. „Patienten erhalten ab jetzt eine spezielle Palliativversorgung zuhause, die durch die Krankenkasse finanziert wird, und nicht nur eine ambulante Hospizberatung“, betonen die Verantwortlichen. Der Dienst verfügt über eine 24-Stunden-Rufbereitschaft und ein multiprofessionelles Team. Unter anderem wurde eine weitere Gesundheits- und Krankenpflegerin eingestellt. Damit arbeiten fünf Mitarbeiter im kombinierten AHPB/SAPV-Team. In der Zukunft wird nach Bedarf weiteres Personal aufgebaut.
„Die meisten von uns wollen ihre letzte Lebenszeit möglichst selbstbestimmt und schmerzfrei zu Hause verbringen“, betonen die Spezialisten aus dem Hospiz Elias. Musste bisher ein Dienst aus den Nachbarstädten bei einer SAPV-Verordnung hinzugezogen werden, geht jetzt die Versorgung für die Ludwigshafener und die Bewohner aus dem Umland nahtlos aus einer Hand weiter. Die Leistungen und Mitarbeitenden des AHPB und stationären Hospizes sind bekannt, die Einrichtung ist gut vernetzt. Ein weiterer Vorteil – fünf auf Schmerzmedizin und Palliative Care spezialisierte niedergelassene Ärzte, stehen rund um die Uhr für die Bedürfnisse der Patienten zur Verfügung. Hier besteht bereits eine jahrelange Zusammenarbeit. Das Angebot wird vervollständigt durch das Engagement ehrenamtlicher Hospiz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) dient dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung, in einem stationären Hospiz oder in einer stationären Pflegeeinrichtung zu ermöglichen. Die SAPV ist fachlich kompetent nach den allgemein anerkannten medizinischen und pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen bedarfsgerecht und wirtschaftlich zu erbringen. Die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patientin oder des Patienten sowie die Belange ihrer oder seiner vertrauten Personen stehen im Mittelpunkt der Versorgung. (Hospiz- und Palliativgesetz vom Dezember 2015)
Der AHPB ist ein reiner Beratungsdienst, die SAPV-Mitarbeiter arbeiten im interdisziplinären Team, inklusive Palliativmedizinern, und sind rund um die Uhr für den Patienten erreichbar. Die SAPV ist es eine abrechenbare Leistung, die durch den Hausarzt bis zu 28 Tagen verordnet wird. Aufgabe der SAPV ist in erster Linie die Symptomkontrolle.
Rolf Kieninger und Yvonne Jendryssek freuen sich, dass der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst jetzt als SAPV-Stützpunkt anerkannt ist