Hospiz macht Schule

Hospiz macht Schule

Um Kindern die Themen Sterben, Tod und Trauer näher zu bringen, bietet der Förderverein Hospiz der Stadt Ludwigshafen in Zusammenarbeit mit dem Hospiz Elias für Grundschüler der 3. und 4. Klassen das Projekt "Hospiz macht Schule" an.

Die Mutter eines krebskranken Mädchens, die die Projekttage in der Klasse ihrer Tochter miterlebt hat, berichtet über ihre Eindrücke:
"Im November 2016 wurde in der Klasse meiner Tochter das Projekt Hospiz macht Schule durchgeführt. Als Mutter einer schwer krebskranken Tochter, fand ich das eine tolle Idee. Nicht nur, weil meine Tochter selbst direkt betroffen ist, sondern auch, weil ich der Meinung bin, dass das ein wichtiges Thema ist, dass zum Leben dazu gehört. Auch weiß ich, durch meinen Beruf als Erzieherin, dass sich Kinder für dieses Thema interessieren und sehr offen damit umgehen können. Was später als Teenager oder Erwachsener nicht immer so der Fall ist. Oft haben ja auch Erwachsene, somit auch Eltern Hemmungen sich mit diesem Thema auseinander zu setzten und Schwierigkeiten damit umzugehen. Bei uns zu Hause spielt dieses Thema schon eine recht große Rolle. Durch die Erkrankung meiner Tochter, leider ohne Aussicht auf Heilung, sind wir da direkt betroffen. Natürlich setzten wir uns auch zu Hause mit dem Thema Tod, sterben, gibt es einen Himmel usw. auseinander. Doch ich fand es eine tolle Sache, dass meine Tochter hier nochmal die Möglichkeit hatte, das Thema mit zwei 'Fachfrauen' zu bearbeiten, die ihr eventuelle Frage nochmal anders beantworten können. Ich durfte sogar als Mutter meine Tochter begleiten, und mir somit ein direktes Bild machen, wie das Thema erarbeitet wurde. An dieser Stelle kann ich die beiden Projektleiterinnen nur loben. Sie haben das Thema breit erörtert und alle Facetten und Bereiche mit den Kindern betrachtet. Von was tut mir gut, wenn ich krank bin. Wie ist Trauer, darf ich da auch wütend sein? Wie kann ich trösten? Welche Erfahrungen habt ihr mit Tod, ist bei euch schon jemand gestorben? Wohin kommen Verstorbene und nicht zuletzt die Beerdigung. Ich habe in den drei Tagen einen sehr offenen und respektvollen Umgang mit diesem Thema erlebt. Zwei sensible, offene und sehr ehrliche Projektleiterinnen, die ein gutes Gespür für die Klasse und das einzelne Kind hatten. Durch die gewählten Methoden: schwere Steine als Last der Trauer; malen, wie stell ich mir den Himmel vor; einen Film zum Thema Beerdigung und nicht zuletzt der Besuch im Hospiz Elias. Hier konnten die Kinder selbst erleben, dass ein Hospiz kein fürchterliches, beängstigendes Haus ist, sondern auch ein Haus des Miteinanders und auch der Freude. Abschließend kann ich für mich und meine Tochter sagen, waren diese drei Tage ein Gewinn."

12.10.17
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