Um Kindern die Themen Abschied, Sterben, Tod und Trauer näher zu bringen, finanziert der Förderverein Hospiz der Stadt Ludwigshafen für Grundschüler der 3. und 4. Klassen das Projekt „Hospiz macht Schule“.
1.560 Euro flossen in diesem Jahr in das Projekt, bei dem die Trauerbegleiterin Kerstin Werz-Schweitzer mit einem Team von Ehrenamtlichen drei Tage lang in Schulen geht und intensiv mit den Kindern arbeitet. Kurz vor Weihnachten hat Kerstin Werz-Schweitzer das Projekt nun zum dritten Mal mit Schülern der Ludwigshafener Ernst-Reuter-Grundschule durchgeführt. Unterstützt wurde sie dabei von Gabriele Kettenhofen, hauptamtliche Mitarbeiterin im Hospiz Elias, und den drei ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen Sabine Weber-Rosenbusch, Renate Ladwig und Birgit Bumb. Alle vier arbeiten seit 2015 am Aufbau und bei der Durchführung des Projekts „Hospiz macht Schule“ als ehrenamtliche Begleiterinnen mit.
Am ersten Tag hat Kerstin Werz-Schweitzer mit den Kinder über Kranksein und Sterben gesprochen und ihnen über das Hospiz Elias erzählt. „Es ist ein Haus, in dem man sich sehr wohlfühlen kann, auch wenn man weiß, dass die Menschen dort nicht lange bleiben, weil sie sterben“, sagt sie. Die Kinder malen an diesem Tag, wie sich für sie Trauer anfühlt.
Am zweiten Projekttag findet dann der Besuch im Hospiz statt. Außerdem sehen die Kinder einen Film aus der „Sendung mit der Maus“, der viele Fragen über Sterben und Beerdigungen beantwortet.
Der dritte Tag ist der Frage gewidmet, was bei Trauer hilft. „Die Kinder lernen, dass Abschiednehmen zum Leben dazugehört und dass Trauer leichter wird, wenn sie gemeinsam getragen wird“, nennt Kerstin Werz-Schweitzer einige Ziele des Projekts. Generell gehe es bei „Hospiz macht Schule“ darum, dass die Themen Sterben und Tod nicht länger ausgegrenzt werden, sondern verstärkt in die Gesellschaft hineingeholt werden sollen.
„Kinder gehen noch unverkrampft und mit Neugier auf das Leben an diese Dinge heran“, weiß die Trauerbegleiterin. Und es seien Erfahrungen, die die meisten Kinder schon einmal gemacht haben – sei es der Tod eines Haustiers, die Trennung der Eltern, Flüchtlingserfahrungen oder auch der Abschied von einem guten Freund, der weggezogen ist. „Das Thema berührt und bewegt“, bestätigt Lehrerin Katja Brendel. Sie weiß aus ihrer Referendarsausbildung, wie wichtig es für Kinder ist, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, die im Alltag allgegenwärtig seien.
Kerstin Werz-Schweitzer und ihr Team freuen sich, wenn weitere ehrenamtliche Mitarbeitende die Projektgruppe unterstützen.